Familienurlaub im Alentejo
Wer Portugal mit Kindern entdecken will, sollte es nicht versäumen das Alentejo mit Kindern zu erleben. Das Alentejo ist das ebene Hinterland, überspannt von einem unendlichen Himmel. Für einen Familienurlaub in Portugal ist ein Abstecher in den Alentejo eine richtig gute Idee. Vor allem Naturliebhaber, Camper und Familien mit eigenem Campingbus, Wohnmobil oder Van sind hier anzutreffen. Denn die einsame Gegend im Landesinneren ist ohne ein (Miet-)auto eher schwierig zu erkunden.
Selbst im Hochsommer ist die Küste des Alentejo durch eine stete Brise luftig. Aber für Nordländer sind die Temperaturen natürlich trotzdem mit an die Vierzig Grad im Landesinneren ganz schön heiß. Auf eine Unterkunft mit Pool zu achten, bietet im Alentejo einen klaren Vorteil.
Besonders spektakulär ist eine Entdeckungstour durch das Alentejo mit Kindern aber ohnehin im Frühling. Die Wiesen zwischen Korkeichen und in Olivenhainen sind bedeckt von einem unermesslichen Blütenmeer mit vielen seltenen, heimischen Pflanzen.
Eine wahre Farbexplosion in lila, gelb und weiß! Naturgeschützte Blümchen dürfen natürlich auch hier nicht gepflückt werden, also lieber nichts abpflücken, das wir nicht kennen! Doch Lupinen, Veilchen und andere uns bekannte Blümchen dürfen die Kinder zu Blumenketten, Blumensträußchen und Kränzen pflücken. Wie schön ist es, hier eine Decke auszubreiten und ein frühlingshaftes Picknick abzuhalten. Auch im Herbst sind die Temperaturen bis in den Oktober hinein mild und sogar warm.
Verwunschenes Alentejo
In dieser Welt aus Olivenbäumen, Korkeichen, staubigen Straßen, Bergbauern und Handwerkskunst scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.
Das Alentejo mit Kindern zu bereisen, ist eine faszinierende Entdeckungsreise. Mit Kinderaugen diese Welt aus Burgen, weißgetünchten, mittelalterlichen Dörfern und Städtchen mit ihren Stadtmauern, Burghügeln, Gassen und Überbleibseln aus der maurischen Kultur zu entdecken, gleicht einer Reise in die Vergangenheit. Die alten Ortskerne sind gut erhalten und machen diese Zeitreise perfekt.
Der kulturelle Reichtum des Alentejo weckt die Neugier auf Geschichte bei Jung und Alt. Die Region lädt ihre Gäste dazu ein, Schätze und Geschichten, echte Traditionen, Kunst und Handwerk zu entdecken. Durch sie erhalten Reisende einen tiefen Einblick in die Kultur des alten Portugals und seiner Menschen. Die Menschen im Alentejo, und überhaupt in Portugal, sind gastfreundlich, offenherzig und kinderlieb. Das spürt jeder, der mit ihnen ins Gespräch kommt.
Die kleinen Dörfer und Städte der Region scheinen aus der Zeit gefallen.
Die gemütliche Art ihrer Bewohner überträgt sich auf den Reisenden. Entschleunigung passiert hier auf dem Dorfplatz, inmitten spielender Kinder, den alten Männern auf der Bank vor der Bar, die zugucken oder in einer Runde im Gemüsegarten tratschender Großmütter. Besonders nahe kommt man dem Geist des Alentejo, wenn man nicht nur die Häuser, Kirchen, Burgen und Denkmäler auf der Durchreise bewundert, sondern sich die Zeit nimmt an einem der zahlreichen Dorf- und Erntefeste oder an einer Wallfahrt dabei zu sein. Auf diesem Wege erlebt man im Familienurlaub in Portugal die wahre Kultur des Alentejo.
Wie überall in Portugal gibt es im Altentejo eine gelebte Wirtshauskultur, besondere regionale Lebensmittel und landwirtschaftliche Erzeugnisse von Olivenöl und Wein über hausgemachte Würste und Käsespezialitäten bis hin zu landestypischen Gerichten. Auch die Kulinarik ist ein wichtiger Weg sich dieses Land zu erschließen. Selbst kleine Kinder probieren gerne, wenn sie dazu aufgefordert werden und sie verstehen schnell, dass dieses Essen mit den Orten verknüpft ist.
Tipps für das nördliche Alentejo:
Steinzeit und Hinkelsteine im Familienurlaub im Alentejo
Im Alentejo wimmelt es geradezu vor Hinkelsteinen, Menhiren, Dolmen, Megalithen und Grabmälern aus der Steinzeit und Bronzezeit. In der Lapa dos Gaivões gibt es sogar 5.000 Jahre alte Höhlenmalereien zu besichtigen. Jagdszenen, Wildtiere und Drachen, Tänzerinnen und Tänzer schmücken hier die Wände in Ocker und Rottönen. Zu diesem Highlight führt ein 16 km langer Rundwanderweg von der Kirche in Esperança aus hin.
Der Menir da Meada ist mit 7 Metern Höhe der der größte Hinkelstein der Iberischen Halbinsel.
Von Meada im nördlichen Alentejo auf der M1006 ist er gut ausgeschildert. Auch bei Castelo de Vide gibt es einen Hinkelstein-Fundort. Der ebenfalls große Menir do Patalou ist über 6.200 Jahre alt. Er befindet sich auf der N359 nach Osten Richtung Montealvão. Beim Wegweiser nach Castelo de Vide rechts abbiegen und parken. Der kleine Ort Castelo de Vide liegt im Parque Natural da Serra do Sao Mamede, der an Spanien grenzt. Die hübsche kleine Marktgemeinde ist sehenswert mit seiner harmonischen Architektur, der Burg und seinen sprudelnden Brunnen.
Fünf Grabkammern entstanden zwischen Castelo de Vide und Apalhão vor 3.000 – 4.000 Jahren. Die Megalith-Anlage befindet sich heute zwischen Feldern und Weiden. Eine größere Grabkammer (Dolmen) kann betreten werden. Daneben sind archäologische Ausgrabungen wie Pfeilspitzen und Töpferware ausgestellt. Auf dem Weg nach Meada sind die braunen Schilder, die auf die archäologischen Fundorte hinweisen, nicht zu übersehen.
In der Gegend gibt es einige weitere Gräber (portugiesisch Anta), die hier auf weiter Flur unter dem endlosen Himmelsblau verstreut liegen. Manche sind ganz schön gruselig. Manche wirken friedlich und laden zum Hineinklettern ein.
Ach die Region um die berühmte Stadt Èvora im zentralen Alentejo ist voll von Hinkelsteinen und Dolmen. Keine 20 Kilometer von Èvora auf der N114 Richtung Montemoro-Novo geht es zum Steinkreis Cromeleque dos Almendres, mit 96 Hinkelsteinen eine der größten Ansammlungen Eurpoas. Auf einigen Hinkelsteinen sind sogar Spiralen, Augen und weitere Linien eingeritzt.
Sehenswert ist auch die riesige und gut erhaltene Grabkammer Anta Grande do Zambujeiro nahe Èvora.
Tipps für das südliche Alentejo
Die Grenze zwischen den Distrikten von Èvora und Beja im südlichen Alentejo bildet der Alqueva- Stausee. Die Templerburg Monsaraz ist hier ein absolutes Must see für einen Familienurlaub in Portugal. Übrigens: In dem Stausee liegt das Dorf Aldeia da Luz seit 2003 verborgen.
Hinter der Talsperre befindet sich etwas westlich der Campingplatz Barragem Monte da Rocha mit Badestelle und der Campingplatz Alqueva rural in Pedrogão.
Und für alle Mini-Astronomen: Zum Sterne gucken bietet sich der Nachthimmel im Alentejo geradezu an. Hier gibt es keine großen Städte und relativ wenig Lichtverschmutzung der Himmel ist in der Nacht so dunkel, dass die Sterne und die Milchstraße umso mehr leuchten.
In dem kleinen Dorf Cumeada leigt das Observatorium Dark Sky Alqueva, unweit des Alqueva-Stausees. Ebenfalls eine gute Ecke zum Sterne gucken – und zum Angeln. In dem See selbst darf übrigens geschwommen werden. Auch SUPs ziehen hier gemächlich ihre Runden!
Hier gibt es nicht nur die alte Nutztierrasse der entzückenden, dunkelbraunen Miranda-do-Douro-Esel – richtige Bilderbuchesel -, sondern auch Lamas, iberische Schweine, Kaninchen, Enten, Hühner, Pfauen und Pferde. Die Tieren dürfen auch externe Gäste ansehen und streicheln. Überhaupt ist die Ortschaft Pedrogão ein richtiges Bilderbuchdorf und ein Schwätzchen über Sprachbarrieren hinweg kommt häufiger vor. Hier gibt es übrigens mehrere gute Cafés und Restaurants. Wie in so vielen Dörfern der Region Beja wachsen hier Orangenbäume. Die Orangenblüte im Frühling ist ein wunderschöner Anblick. In den Dörfern von Beja finden wir die Krönung der Entschleunigung. Besonders sehenswerte Orte in der Gegend sind Castro Verde, Lepra oder das etwas größere Mértola mit seinem Burghügel am Rio Guadiana gelegen. Von hier aus sind es nurmehr gut 60 Kilometer bis an die Algarveküste.
Unbedingt anschauen sollten sich Familien mit etwas größeren Kindern aber nochden Wasserfall von Pulo do Lobo. Dort rauscht der mächtige Rio Guadiana, der Grenzfluss zu Spanien, durch eine Felsschlucht. Der Legende nach brachte sich ein Wolf mit einem „Wolfssprung“, das bedeutet der Name Pulo do Lobo, auf die andere Seite hinüber in Sicherheit. So schmal ist die Schlucht an der Stelle, an welcher das Wasser 16 Meter in die Tiefe rauscht. Hier im Naturpark Vale do Guadiana, sehen aufmerksame Beobachter schon einmal einen Steinadler, Störche oder einen Uhu über dem Fluss kreisen.
In der Serra de Grandola im Alentejo Litoral
Das Naturgebiet Serra de Grândola bietet hügelige Landschaft und Berge bis zu 383 Metern. Es verläuft parallel zur Küste, an der sich hinter den Felsen Strand an Strand reiht – einer schöner und wilder als der andere. Dahinter erstrecken sich Korkeichenwälder, Bäche und Flüsse bis zur Stadt Santiago do Cacém. Zentrale Stadt in der Region Grândola ca. 30 km vom Atlantik entfernt. Die Stadt bietet ein paar Hotels, Pensionen und Restaurants. Um die Markthalle herum befindet sich der alte Ortskern. Einmal im Monat findet eine Feira statt und einmal im Jahr ein großes Sommerfest mit Kulturprogramm Eingebettet in die malerische Natur der Serra de Grandola befindet sich das Dorf Santa Margarida da Serra. Hier gibt es eine renovierte alentejanische Bauernwohnung als Urlaubsdomizil mieten.